Hommage an den Auwald

Die Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt sind ein Glücksfall. Vor wenigen Jahren wurden sie wieder zum Leben erweckt, weil durch so genannte “Ausleitungsbauwerke” viel Wasser aus der Donau in den Auwald geleitet werden kann – immer dann wenn, wie in den letzten Wochen, die Donau Hochwasser führt. So haben wir in Neuburg ein Naturparadies geschenkt bekommen. Wenn ich in den weitläufigen Auwald gehe, dann finde ich dort mein Stück Schweden vor der Haustür. Unberührte Natur, ungezählte Motive. Mehrfach habe ich über den Auwald berichtet. So auch in diesen Tagen zum 10. Geburtstag des Aueninstituts:

“Die Wissenschaftler des Instituts begleiten die Entwicklung der Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt. Das Aueninstitut ist aus einer Kooperation zwischen dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt entstanden. Am Freitag und Samstag (24./25.06.16) wird das Jubiläum mit einem offiziellen Festakt, Exkursionen in den Auwald und einem Fest für die Bürger gefeiert.

Unser Beitrag in der Abendschau:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/tag-der-donau-102.html

Gegründet wurde das Aueninstitut im Schloss Grünau bei Neuburg, um die so genannte Dynamisierung der Donauauen wissenschaftlich zu begleiten. Einst hatte der Mensch durch die Begradigung der Donau und den Bau von Deichen den wertvollen Auwald von der Wasserzufuhr weitgehend abgeschnitten. Für rund sieben Millionen Euro wurden deshalb unter anderem so genannte Ausleitungsbauwerke an der Donau errichtet, mit denen bei Hochwasser der Auwald ökologisch geflutet werden kann. Seit der Einweihung der Bauwerke 2010 wurde der Auwald 15 mal gezielt geflutet, zuletzt bei dem zurückliegenden Hochwasser der Donau. Charakteristisch für Auwälder ist der im Jahresverlauf wechselnde Wasserstand. 

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Unter der Leitung von Prof. Bernd Cyffka vom Lehrstuhl für Angewandte Physische Geographie erforschen die Wissenschaftler wie sich Landschaft, Flora und Fauna durch die ökologischen Flutungen verändern. So haben sich seltene Rote-Liste-Arten wie Wasserfenchel oder Schlammling wieder in den Auen ausgebreitet. Baumarten, die im Auwald nicht heimisch sind, sterben durch den hohen Wasserstand ab. Das ist von den Wissenschaftlern gewollt, denn so entsteht Totholz in dem Spechte, Fledermäuse und Insekten heimisch werden. Auch die Fische sind in den Auwald und seine Gräben zurückgekehrt. Charakteristisch ist laut Prof Cyffka der wechselnde Wasserstand, die so genannte Auendynamik. In den so genannten Wechselwasserzonen gibt es an Hängen Erosion. Für Eisvogel und Uferschwalbe entstehen neue Brutmöglichkeiten. Die Forschungen gehen auch in Zukunft weiter, denn manche Veränderungsprozesse im Auwald dauern sehr lang.”

Und einige Impressionen vom illuminierten Auwald 2015:

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