Christos “The Mastaba” in London

Die Frage nach dem Sinn, die muss wieder einmal jeder für sich selbst beantworten. Die hat Meister Christo offen gelassen, wie er es immer zu tun pflegt. Jeder wird die Frage individuell beantworten, je nach Geschmack und Sinn für Ästhetik.

„The Mastaba“ heißt die bunte Pyramide aus Fässern, die Christo in diesem Sommer auf einem See im Londoner Hyde Park schwimmen lässt. Wir haben sie besucht. Und uns gefällt sie! Und obwohl „Mastaba“ nicht annähernd soviel Aufmerksamkeit wie seine „Floating Piers“ am Iseosee vor zwei Jahren bekommen hat, ist es ein wichtiges Werk von Christo und seinen verstorbenen Frau Jeanne-Claude. Das kann man erahnen, wenn man die für Christo typischen Zeitangaben liest: 1958-2018.

Von der Idee bis zur Verwirklichung vergingen 60 Jahre. Ein Foto in der Begleitausstellung in der Serpentine Galerie in London zeigt den jungen Christo beim Aufstapeln von alten Ölfässern. Denn die Idee Skulpturen aus Fässern zu schaffen, faszinierte ihn und seine Frau seit langem. Andere Skizzen zeigen z.B. eine Tankstelle, die aus Fässern gestaltet ist. Und obwohl die Idee schon so alt ist, ist das noch nicht das endgültige Werk. Denn wie die vielen Skizzen und Modelle in der Galerie zeigen, soll „The Mastaba“ eigentlich viel viel größer werden. Es ist eigentlich als größte Skulptur der Welt geplant – in der Wüste in den Arabischen Emiraten, 150 Meter hoch, bestehend aus 410.000 Fässern. In London sind es gerade einmal 7506 Fässer. Die Skulptur ist 20 Meter hoch; die Grundfläche ist 30 mal 40 Meter groß.

Wieder einmal ist es spannend das Werk bei unterschiedlichen Tageszeiten zu erleben, zu beobachten welche Wirkung Licht und Wetter darauf haben. Und in diesem Fall ist es ein Vergnügen mit dem Tretboot um „The Mastaba“ herumzufahren. Nur zu nahe kommen sollte man ihm nicht, denn dann kommt einer der Aufpasser in einem Boot herangefahren.

Außergewöhnlich an diesem Werk: es geht dieses Mal nicht um die Verpackung von etwas wie beim „Wrapped Reichstag“ (1971-1995), “The Pont Neuf Wrapped” (1975-85) oder den “Floating Piers” (2014-2016). Christo erschafft dieses Mal die Form selbst. Was diese Arbeit mit den früheren Arbeiten verbindet ist die zeitliche Begrenzung. Ende September ist wieder Schluß und „The Mastaba“ wird abgebaut.

Und hier noch ein kurzes Video von unserer Tretbootfahrt:

https://youtu.be/NCLKieUl7hY

Ein Mal-Sommer in den Bergen

Der Besuch beim „Maler in den Bergen“ war fest vereinbart – seit Monaten. Doch was interessiert das Bergwetter, was sich der Journalist und der Maler ausdenken. Und so fällt der erste Besuchstermin Mitte September hoch oben auf der Alm in Hinterstoder regelrecht ins Wasser.

Wenige Tage vor dem zweiten vereinbarten Termin dann der Anruf von Peter: „Bei uns hat’s 40 Zentimeter geschneit“. Beim Blick auf die Webcam, die die Alm beobachtet, dann die weiße Überraschung. Was tun? An den ersten beiden Tagen kann Peter die Alm nicht verlassen. Doch am dritten Tag kommt dann Almbauer Willi Jansenberger herauf und die Strecke ist mit Allrad und Schneeketten wieder befahrbar.

Wetterkapriolen – sie ziehen sich wie ein roter Faden durch Peters Almsommer. Seine Idee, einen Sommer lang auf der Alm auf 1900 Metern Höhe hoch über Hinterstoder zu malen, ist dennoch gut. Doch der Sommer 2017 war ein durchwachsener. Es fängt schon an als der Transport des neun Tonnen schweren mobilen Atelier-Containers von Gleißenberg im Bayerischen Wald nach Hinterstoder in Oberösterreich und dann hinauf die Alm wegen eines späten Wintereinbruchs um drei Wochen auf den 23. Juni verschoben werden muss.

Seitdem lebt Peter nun auf der Alm – immer wieder auch gemeinsam mit seiner Frau Gabi, die wochenweise herauf kommt. Doch insbesondere der Juli hat es in sich. Ungewöhnlich lange und heftige Gewitter ereilen die beiden auf der Alm, so dass sie sich immer wieder in ihr Auto zurückziehen müssen – schließlich ist der Malcontainer aus Metall und die Gewitter flößen Peter Respekt ein, sagt er.

Unterschiedliche Wetterstimmungen, die hat Peter sich gewünscht. Und die hat er bekommen. Wolkenbehangene dunkle Himmel, über die die Blitze zucken; ein Gewitter in den Wolken unter der Alm und natürlich auch einige herrliche Sommertage. Motive hat er für zwei Jahre gesammelt, so Peter.

Ich kenne Peter nun seit zwei Jahren – als seine Frau Gabi mit ihrer Mannschaft in Gleißenberg die Dt. Meisterschaft im Downhill-Einradfahren ausrichtete. Und als ich nun mit Peters Hilfe über den Schnee herauf komme, erlebe ich endlich einmal, wie seine Bilder entstehen, die freilich nicht viel mit der klassischen Bergmalerei zu tun haben. Almbauer Willi, der sich mit Peter in den Monaten gut angefreundet hat und ihn versorgt, erklärt mir, dass ich ein ganzes Stück weggehen muss von Peters Bildern. Und mit jedem Schritt nach hinten und nach rechts und links verändert sich das Bild.

Eier, eine Schweißerklemme und so genannte Schlagschnüre, wie sie Maurer benutzen um gerade Linien zu ziehen, sind zentral für Peters Malstil. Zunächst rührt er seine Farben mit einer so genannten Eitempera an, mit der die Farben auf der Leinwand gebunden werden. Und wenn seine Eindrücke getrocknet sind, dann kommt der zweite Schritt. In die Schlagschnüre, die in kleinen Dosen aufgerollt sind, füllt er hochwertige farbige Pigmente. Schließlich wird die Schlagschnur am Rande des Bildes mit der Schweißerklemme befestigt. Dann spannt Peter die Schnur über das Bild und schnalzt die Schnur, so dass die Pigmente auf die Ölschicht auf der Leinwand feine Linien hinterlassen. Diese Linien überziehen das ganze Bild und geben diesem den feinen und typischen Charakter.

Reinhard Spieler, Direktor des Sprengelmuseums Hannover und Kurator des Kunstprojektes „Landschaft revisited“: „Peter Lang malt nicht im herkömmlichen Sinne mit dem Pinsel, sondern hat eine eigene Technik entwickelt, bei der er mit Hilfe von in Pigmente getauchten Schlagschnüren Farbpigmente in horizontalen Linien auf die Leinwand bringt. Er bildet nicht im herkömmlichen Sinne Landschaft ab, sondern gestaltet mit dieser ganz eigenen Technik eine Art von Licht- und Farbarchitektur.“

https://www.youtube.com/watch?v=Ogfd9IGWcPs

Fleißig war Peter in den Monaten in den Bergen. Mehr als 40 Bilder hat er schon geschaffen. Parallel zum Malen wurden seine Bilder gleich in Hinterstoder ausgestellt, denn Peter ist ja Teil der Aktion „Landschaft revisited“, die moderne Landschaftsmaler hierher nach Oberösterreich bringen soll.

Ein außergewöhnlicher Maler mit einem ebensolchen Mal-Container, der sich hier oben mit seinem gleichmäßigen Licht als perfektes Atelier herausstellt. Noch bis Mitte Oktober will Peter hier bleiben. Wenn der Schnee weg ist, soll der Atelier-Container zurück nach Gleißenberg. Und Peter freut sich nach spannenden Monaten in den Bergen auch wieder auf die Zeit zuhause. In mehreren Ausstellungen wird er die Ergebnisse seiner Mal-Reise nach Hinterstoder vorstellen.

Einige erste Eindrücke von Peters Bildern aus den Bergen.

Meine drei Beiträge über Peter und seinen Malcontainer findet Ihr auf meinem youtube-Kanal:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLTSrVK_8vWBp5-zYKuqPjV-7SB8TJfYmH

 

Über Stock und Stein und hohe Wellen

Bei unserer Expedition in den hohen Norden im Sommer 2017 haben wir vor allem die schwedischen Nationalparks im Blick und – immer wieder – die Lofoten.

Die hohe Küste

Wieder einmal etwas Neues entdeckt in Schweden: das Weltkulturerbe Hohe Küste/Höga Kusten rund 500 km nördlich von Stockholm am Bottnischen Meerbusen. Weltkulturerbestätte. Im Zentrum der Nationalpark Skuleskogen – dort geht es im wahrsten Sinne des Wortes der Stock und Stein. Von der Eiszeit geformt, wächst die Küste jedes Jahr um einige Millimeter in die Höhe. Ein traumhafter Küstenabschnitt mit herrlichen Ein- und Ausblicken auf die Ostsee, mittendrin die Schlucht Slattdalsskrevan, in der ein Teil von Ronja Räubertochter verfilmt wurde. Unbedingt empfehlenswert, auch auf der Durchreise an der E4 in Richtung Lappland, Lofoten und Nordkapp.

Auf der Husky-Farm in Lappland

Wir sind einige Tage auf der Husky-Farm Veijejaur von Uschi und Steffen zu Gast, die hier schon seit 14 Jahren mit ihren Hunden leben. 49 Hunde haben sie, dazu noch den Gasthund Aiko – ein Sibirian Malamute – unsere Wanda ist von ihm besonders angetan … Wir genießen Lappland, riesige Wälder erkunden, Pilze sammeln, Feuer machen und Kanu fahren. Lappland ist das Siedlungsgebiet der Samen in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Als „Laponia“ wurde das Land der Samen länderübergreifend zum Weltkulturerbe erklärt.

Wer Lappland kennenlernen will, im Sommer und im Winter, dem können wir die Husky Farm Veijejaur wärmstens empfehlen. Liebevolle Betreuung durch Uschi und Steffen, wunderbar gelegen, schöne Ferienwohnungen auf einem Hof inmitten von Wäldern!

Mit dem Kajak auf Trolltour

Wo die Berge ins Meer stürzen, da liegen die Lofoten – hoch im Norden von Norwegens Westküste. Sie gehören zu unseren Highlights im hohen Norden – auch wenn das mittlerweile viele andere Camper ebenso sehen.
Bei einer Kajaktour kommen wir den schroffen Bergen dieses Mal besonders nahe – mit Peter im Kajak. Der 40jährige stammt aus Henningsvaer, einem Fischerdorf auf den Lofoten. Er zeigt uns seine Heimat vom Kajak aus.

Lange war unsicher ob wir wirklich starten können. Denn an diesem Augusttag bläst ein kalter Nordwind. Doch Peter kennt das Eismeer rund um sein Heimatdorf und führt uns sicher durch die Gewässer, auch wenn wir dabei gleich zu Anfang ordentlich Wind und Wellen zu spüren bekommen. Später wird die See ruhiger und wir nähern uns einem steilen Bergmassiv. Peter erzählt uns von den Trollen, die einst in dieser Gegend lebten und den Menschen Angst machten. Doch zum Glück waren die Trolle nur nachts unterwegs, denn das Sonnenlicht bedeutete ihren Tod. 

Der Troll Vågakallen stieg einst nachts vom Berg herab, um zu fischen. Doch als er mit dem Boot unterwegs war, kam starker Wind auf und der Troll kämpfte gegen Wind und Wellen, um zum Land zurück zu kehren. Und als er gerade den Berg hinaufkletterte, um zu seiner Höhle zu gelangen, ging die Sonne auf. Und der Troll erstarrte zu Stein. Noch heute kann man ihn oben am Berg sehen – im Fels. Peter paddelt mit uns an die Stelle, an der wir ihn am besten sehen können. Und der ganze Berg trägt nun seinen Namen – der 942 m hohe Vågakallen.

Ein Troll – erstarrt zu Stein – und ein Troll, der mit seiner Axt einen Berg teilt und so den berühmten Trollfjord auf den Lofoten erschafft – die Trolle und Norwegen gehören zusammen. Wir haben dank Peter – mit norwegischem Vater und spanischer Mutter – die Lofoten von einer ganz neuen Seite kennengelernt. Und auch viel über das Leben auf den Inseln gelernt. Der Tourismus führt – mit allen Schattenseiten – zu einem Aufschwung auf den Lofoten. Geschäftstüchtige Menschen wie Peter erweitern das Angebot. Denn Peter hat festgestellt, dass die Menschen auf die Lofoten kommen, um einen aktiven Urlaub zu erleben. Jedoch droht der Erfolg die Inseln und ihre Bewohner fast zu ersticken; vor allem im Juli werden die Lofoten regelrecht von Touristen überschwemmt. Und auch wir haben es dieses Mal so voll wie noch nie erlebt. Und dennoch unsere Ausflüge genossen – an den herrlichen Selfjorden , den Strand von Utakleiv, den Aufstieg auf den Berg Hoven, nach Henningsvaer und auf unseren Lieblings-Campingplatz Sandsletta.

Kiruna – der Umzug hat begonnen

Eines der spektakulärsten Projekte Skandinaviens beobachten wir alle paar Jahre in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens. Die größte Eisenerzgrube der Welt ist Fluch und Segen zugleich für die Stadt. Denn weil die Grube sich immer weiter unter die Stadt gräbt, muss das Stadtzentrum mit Rathaus, Kirche, Geschäften und tausenden Wohnungen umgesiedelt werden. Der neue Bahnhof ist bereits in Betrieb, der alte wird derzeit abgerissen. Auch der Umzug einiger historischer Holzhäuser wird vorbereitet und das neue Kulturhaus ist im neuen Stadtzentrum fast fertig gebaut. Spektakulär und ein großer Eingriff in das Leben der Menschen, Die Kosten für den Umzug trägt die Grubengesellschaft LKAB.

Herbstsommer in Laponia

Der Herbstsommer ist eingezogen. So nennen die Samen in Lappland den August. Sie teilen das Jahr in acht Jahreszeiten, die sich stark an der Natur orientieren. Dieses Jahr ist der Herbstsommer überraschend kühl.
Auf unserem Heimweg besuchen wir noch einmal mehrere Nationalparks im Gebiet der Samen und des Weltkulturerbes Laponia. Immer wieder beeindruckend ist der Nationalpark Abisko zwischen Narvik (Norwegen) und Kiruna (Schweden). Für mich gehört der Landweg von den Lofoten nordöstlich Richtung norwegisch-schwedischer Grenze, über Abisko nach Kiruna zu den spannendsten Strecken Skandinaviens.
Schließlich besuchen wir noch den abgelegenen und einsamen Nationalpark Stora Sjöfallet. Dort gibt es das Welterbe-Zentrum „Laponia“, das erst vor drei Jahren an einem abgelegenen Ort im Nationalpark eröffnet hat. Hier wird von den Samen und ihrem Lebensraum erzählt: „Es wird gesagt, dass man zu einem Stein sprechen soll, wenn es einem nicht gut geht. Rede – und der Stein wird Dir zuhören. Vertrau ihm. Er wird nicht urteilen, er wird nicht kritisieren. Finde Deinen eigenen Stein. Du wirst es spüren, wenn Du ihn gefunden hast.“

 

Mit dem Atelier-Container auf Reisen

Vom Bayerischen Wald ins Tote Gebirge

Die abenteuerliche Reise von Künstler Peter Lang und seinem Atelier-Container kann beginnen. Im März haben wir Peter bei seinen Vorbereitungen besucht. Vor uns liegen 24 Stunden, die es in sich haben. Peter will den Sommer über auf einer Alm bei Hinterstoder in Oberösterreich malen. Und dafür muss der neun Tonnen schwere Mal-Container auf 1800 Metern Höhe in das Tote Gebirge transportiert werden.

Der Abend zuvor: Die Vorbereitungen sind nahezu abgeschlossen, noch steht der Container geöffnet vor seinem Atelier in Gleißenberg im Landkreis Cham. Peter Lang ist aufgeregt. Und die Aufregung wird sich wohl erst legen, wenn der Container auf der Alm angekommen und aufgebaut ist. Für Peter heißt es jetzt für einige Monate Abschied nehmen von seinem Atelier und der Familie in Gleißenberg. Wobei sie ihn alle natürlich regelmäßig besuchen werden.

Vor einigen Wochen hat Peter die Einbauschränke im Container mit seinen Mal-Utensilien aufgefüllt, vor allem mit den hochwertigen Pigmenten. Kurz vor der Abreise sind einige Freunde gekommen, um ihn zu verabschieden und ihm beim Verladen zu helfen. Vor allem die Bodenplatten und Traversen für die Anbauten an den Atelier-Container müssen noch rein. Bis auf den letzten Zentimeter ist der Container angefüllt. Und erst gegen 11 Uhr am Abend können Peter, seine Freunde und seine Kinder den Container zuschließen.

 

Nur eine Stunde lang hat er geschlafen, dann geht es am nächsten frühen morgen los. Kurz nach fünf Uhr steht der Tieflader für den Container bereits vor der Tür. Die Verladung ist ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was dem Container an diesem Tag noch bevor steht. Ein großer Kran kommt und hebt den knapp neun Tonnen schweren Atelier-Container auf den Tieflader.

Drei Stunden lang geht es über die Autobahn nach Österreich. Bei der Spedition wird der Container vom großen LKW auf einen kleineren umgeladen. Der soll den Container leichter auf den Berg hinauf bringen. Doch wird er die heftigen Steigungen schaffen und wird der Kran ausreichen, um den Container abzuladen? Zum Glück ist Fahrer Wolfgang Windischbauer ein echter Profi.

In Hinterstoder erwarten Architekt Robert Oberbichler und Bürgermeister Helmut Wallner bereits Peter Lang und seinen Container. Sie wollen ihr Dorf behutsam modernisieren und es auch im Sommer attraktiver für Besucher machen. Peter Lang ist der erste Künstler, der im Sommer in Hinterstoder arbeiten und seine Bilder ausstellen wird. Er ist damit Teil des auf mehrere Jahre angelegten Kunstprojektes „Landschaft revisited“, bei dem Künstler einen neuen und kritischen Blick auf die Natur werfen sollen. Peter scheint dafür mit seinen ungewöhnlichen Landschaftsportraits genau der richtige Künstler zu sein. Mit von der Partie außerdem seine Münchner Galeristin Fenna Wehlau, Almbesitzer Willi Jansenberger und Peter Langs erwachsene Kinder Lorenz, Louise und Gabriel.

Und dann geht es den Berg rauf. Ich darf im LKW von Wolfgang mitfahren. Zunächst geht es noch recht komfortabel eine geteerte Mautstraße entlang. Dann beginnt im Skigebiet von Hinterstoder ein Schotterweg. Wolfgang lädt für diesen Zweck den Container vom Hänger hinten auf den LKW. Der Kran des LKW ächzt unter der großen Last des Containers. Serpentine um Serpentine arbeitet sich das mehr als 20 Tonnen schwere Gefährt den steilen Berg hinauf. Später sagt Wolfgang: Hätte er sich zuvor den Weg angesehen, dann wäre er nicht hinauf gefahren. Doch jetzt ist er unterwegs und er nimmt alle Bodenrinnen und Unebenheiten im steilen Gelände mit hoher Professionalität. Und so landen wir auf der Höss-Alm auf gut 1800 Metern Höhe.

Doch wo soll der Container stehen? Die Interessen der Gemeinde und des Malers sind gegenläufig. Der Bürgermeister wünscht sich einen Standort nahe beim Berggasthof und der Bergstation der Seilbahn. Und Peter wünscht sich einen abgeschiedenen Ort, damit ihm nicht ständig Besucher auf die Finger schauen. Freilich sind ihm die auch willkommen, aber er braucht auch seine Ruhe. Und so finden sie schließlich einen Kompromiss: der Container steht unterhalb eines Sees für die Schneekanonen, neben einer Pumpstation. Die Webcam von Hinterstoder zeigt das Atelier unter freiem Himmel:

http://webtv.feratel.com/webtv/?cam=25060&t=1&design=v3&c0=0&c27=1&c3=0&c5=0&c6=0&c8=0&c11=0&c12=0&c13=0&lg=de&pg=121E2E32-862A-4791-8936-B41853615FB6&s=0

Es ist nach 16 Uhr als Wolfgang den Container ablädt und die Rückreise ins Tal antritt. Und dann geht es dann Aufbau. Unglaublich was alles im Inneren des ehemaligen Seecontainers steckt – ein komplettes Atelier, das unmittelbar vor dem Container aufgebaut wird. Mit Bodenplatte, Dachtraversen und Zeltplanen. Am Ende wird es rund sechs Stunden dauern bis das Container-Atelier zumindest soweit aufgebaut ist, das es sturm- und regensicher ist. Am nächsten Tag gehen die Feinarbeiten freilich noch weiter. Es ist schon dunkel als Peter zufrieden die Arbeit beendet, zu der auch noch seine Tochter Margret und seine Frau Gabi gekommen sind. Während des Aufbaus hat sich schon gezeigt, dass der Ort ideal ist. Denn die häufigen Wetterwechsel und der Blick auf das gegenüberliegende Tote Gebirge ist genau das, was Peter für seine Kunst braucht. In den nächsten Monaten werden wir ihn hier oben sicher wieder besuchen. Denn Peter will bleiben, bis der erste Schnee fällt.

Mein Beitrag aus der Abendschau vom 26. Juni 2017.

https://www.youtube.com/watch?v=KK0TtWAHzGo